Was ist die Spillemyndigheden?
Bei der Spillemyndigheden handelt es sich um die dänische Glücksspielaufsichtsbehörde. Durch das Aufkommen von Online-Glücksspielen sah die dänische Regierung sich gezwungen, ihre Gesetze bezüglich Wetten, Lotterien und anderen Arten des Glücksspiels anzupassen. Seit 2012 gelten daher neue rechtliche Bestimmungen, die Online Glücksspiel erlauben – allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen. 2020 wurden die Gesetze erneut aktualisiert. Dieser Artikel zeigt, welche Regeln für Anbieter gelten und wie der dänische Staat versucht, seine Bürger zu schützen.
Die Aufgaben der Spillemyndigheden
Ähnlich wie Behörden in anderen Staaten sieht sich auch die Glücksspielbehörde in Dänemark dem Schutz der Bürger verpflichtet. Negative Folgen des Glücksspiels wie Überschuldung, Kriminalität und Sucht sollen durch verschiedene Maßnahmen verhindert werden.
Eine dieser Maßnahmen ist ROFUS. Wer sich in dieses System einträgt, wird für einen bestimmten Zeitraum oder dauerhaft von allen Formen des Online-Glücksspiels und von niedergelassenen Echtgeld Casinos ausgeschlossen. Das kann für Personen, die bei sich eine beginnende Spielsucht feststellen oder schon süchtig geworden sind, eine große Hilfe sein. ROFUS unterstützt sie dabei, ihrem Drang nicht nachzugeben und keine weiteren Schulden anzuhäufen. Die Anmeldung zu ROFUS kann nicht rückgängig gemacht werden.
ROFUS wird durch ein telefonisches Beratungsangebot flankiert, die sogenannte „StopSpillet“-Hotline. Sie soll Spielern helfen, verantwortungsvoll mit Glücksspiel umzugehen. Gleichzeitig bietet sie eine Beratung für Personen, die an ihrem Verhalten Symptome der Spielsucht entdeckt haben. Angehörige von Spielsüchtigen finden hier ebenfalls Ansprache. Die Hotline ist allerdings nur von Montag bis Freitag verfügbar.
Kampf gegen illegale Anbieter und Geldwäsche
Ein weiterer Aufgabenbereich der Spillemyndigheden besteht in der Bekämpfung illegalen Glücksspiels. Grundsätzlich gilt, dass nur Anbieter mit einer dänischen Lizenz in Dänemark Glücksspiel und Wetten anbieten dürfen. Ohne eine Konzession dürfen sie auch keine Werbung betreiben. Strafen bei Verstößen reichen von Geldbußen bis zu Freiheitsstrafen. Bürger und Unternehmen gleichermaßen haben die Möglichkeit, illegale Anbieter direkt auf der Website der Spillemyndigheden zu melden.
Darüber hinaus versucht die dänische Behörde, Geldwäsche zu unterbinden. Die Überwachung erstreckt sich auf On- und Offline-Casinos sowie Sportwetten. Das Anti-Geldwäschegesetz besagt, dass die Spillemyndigheden Aktivitäten zwar überwachen, aber nicht selbst die Strafverfolgung einleiten kann. Dafür sind Polizei und Staatsanwaltschaft zuständig, an die bei einem entsprechenden Verdacht eine Meldung gemacht wird.
Manipulierte Spiele und Sportwetten, bei denen der Gewinner für Eingeweihte von Anfang an feststeht (match-fixing), fallen ebenfalls in den Zuständigkeitsbereich der Behörde. Durch die Kontrolle der RTP, die eine Überwachung sämtlicher Aktivitäten erlaubt, versuchen die Mitarbeiter illegalen Machenschaften auf die Spur zu kommen. Und das mit Erfolg: In ihrem Jahresbericht von 2018 stellte die Spillemyndigheden fest, dass die Anzahl der kriminellen Aktivitäten immer weiter zurückgegangen ist.
Daraus lässt sich schließen, dass Dänemark aufgrund der strengen Kontrolle für illegale Glücksspielanbieter und Betrüger unattraktiv geworden ist. Die Bemühungen der Behörde scheinen sich also auszuzahlen.
Verschiedene Lizenztypen
Anbieter von Glücksspiel können in Dänemark zwischen fünf verschiedenen Arten von Lizenzen wählen, je nachdem, welche sich für ihren Betrieb eignet. Die Konzessionen behalten ihre Wirksamkeit für ein bis fünf Jahre. Genehmigungen mit einer Gültigkeit von einem Jahr sind:
- Manager-Spielbetrieb
- Lizenz mit beschränktem Einkommen
- Lizenz mit beschränktem Einkommen für Online Casinos
Fünf Jahre gültig sind hingegen folgende Lizenzarten:
- generelle Erlaubnis für Online Casino
- generelle Erlaubnis für andere Glücksspielformen
Voraussetzungen für die Eröffnung eines Online Casinos
Dänemark hat strenge Regeln erlassen, um sicherzustellen, dass nur vertrauenswürdige Personen Glücksspiel anbieten. Um eine Konzession zu erhalten, muss der Antragsteller beispielsweise das 21. Lebensjahr vollendet haben. Darüber hinaus dürfen keine Vorstrafen bestehen, er muss also ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Zudem muss er in seinem Antrag begründen, aus welcher Motivation heraus er Glücksspiele anbieten will.
Für die Bearbeitung des Antrags und die Ausstellung der Genehmigung fallen Kosten von 295.800 Dänischen Kronen an, umgerechnet 39.777 Euro. Diese müssen spätestens bei der Antragstellung bezahlt werden. Wer seine Lizenz für ein Online Casino erneuern will, muss dafür 118.300 Dänische Kronen (15.908 Euro) bezahlen, die ebenfalls spätestens zum Zeitpunkt des Antrags überwiesen sein müssen.
Neben den nationalen Gesetzen Dänemarks gelten EU-rechtliche Vorgaben. Diese betreffen die Verschlüsselung via SSL, die Einrichtung eines RTP (Real-Time Transport Protocol), Treuhandkonten für das Geld der Spieler sowie weitere Maßnahmen zum Schutz der teilnehmenden Personen.
Rechtliche Neuerungen ab 2020
Um den Spielerschutz zu stärken, hat die Spillemyndigheden auf den Erlass neuer Gesetze hingewirkt. Diese traten zum 1. Januar 2020 in Kraft und brachten einige Änderungen mit sich. Zum einen sind Betreiber seit dem Stichtag verpflichtet, deutlich auf ihre Lizenzierung hinzuweisen. Wer auf dänische Online Casino ohne Lizenz stößt, kann davon ausgehen, dass es sich nicht um legale Online Casinos handelt.
Ein weiterer Bestandteil der neuen Gesetze ist die Pflicht zur Einrichtung von Einzahlungslimits durch die Spieler. Sie müssen demnach, sobald sie sich beim Anbieter registriert haben, eine Höchstgrenze festlegen. Die Online Casinos sind dazu verpflichtet, sicherzustellen, dass kein Spieler diese Regel umgeht. Die Höhe des Limits bleibt jedem Teilnehmer selbst überlassen und ist nicht staatlich vorgegeben.
Eine dritte Änderung betrifft die Nachprüfbarkeit von Aktivitäten des Spielerkontos. Betreiber müssen dafür sorgen, dass Spieler Einblick in ihre Nutzung des Glücksspielangebots erhalten – und zwar über den kompletten Zeitraum hinweg. Zweck dieser Regelung ist, dass Spieler sich vor Augen führen können, wie viel Geld sie insgesamt verspielt haben. Dadurch können sie ein Bewusstsein für ihr eigenes Spielverhalten entwickeln und leichter feststellen, ob sie in Gefahr sind, die Kontrolle über ihre Finanzen zu verlieren.
Weitere Pflichten von Glücksspielbetreibern
Anbieter im Bereich Sportwetten müssen auch in Dänemark die Vorgaben der Macolin-Konvention erfüllen, die 2014 unterzeichnet wurde. Obwohl Dänemark das Abkommen noch nicht ratifiziert hat, wurden bereits erste Maßnahmen umgesetzt. Dazu gehört, dass Spielabsprachen einen eigenen Straftatbestand darstellen und entsprechend verfolgt werden. Zudem hat Dänemark eine eigene Plattform eingerichtet, die die Zusammenarbeit verschiedener Stellen wie dem Kulturministerium, der Staatsanwaltschaft und dem Anti-Doping-Sekretariat koordiniert. Gemeinsam soll so Wettkampfmanipulationen verhindert werden.
In diesem Zusammenhang müssen Glücksspielanbieter sicherstellen, dass sie Manipulationen in ihrem Betrieb erkennen können. Welche Schritte sie konkret unternehmen müssen, um dieses Ziel zu erreichen, schreibt die Spillemyndigheden nicht vor. Eine Möglichkeit besteht darin, sich einem Netzwerk anzuschließen, dass Wettkämpfe überwacht. Eine andere Option können technische Einrichtungen sein, die Manipulationen feststellen können. Wenn ein Betreiber den Verdacht hat, dass ein Spiel abgesprochen sein könnte, darf er keine Wetteinsätze von Spielern annehmen.
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