Avi Fichtner Gründer und Autor

Veröffentlicht am: 16 August 2023

Bei Dämmerung ist eine wehende ukrainische Flagge im Wind zu erkennen.

Wieder Glücksspiel in der Ukraine

Die Ukraine hat kürzlich beschlossen, die 18-prozentige Umsatzsteuer auf Online-Glücksspiele und Wetten erneut einzuführen. Diese Maßnahme wird erwartungsgemäß jährliche Einnahmen von 41 Millionen US-Dollar generieren. Gleichzeitig setzt das Land verstärkt auf die Bekämpfung illegaler Glücksspielaktivitäten. Dieser Schritt wirft jedoch auch Fragen über die Auswirkungen auf lizenzierte Betreiber auf.

Online-Glücksspielsteuer soll Staat wichtige Zusatzeinnahmen generieren

Die Wiedereinführung der Umsatzsteuer auf Online-Glücksspiele markiert eine bedeutende Entscheidung in der Ukraine. Die 18-prozentige Steuer wird auf den Umsatz von Online-Casinos und Wettunternehmen angewendet, nicht auf ihre Einnahmen. Diese Nachricht wurde von Danylo Hetmantsev, dem Vorsitzenden des parlamentarischen Finanzausschusses des Landes, über den Nachrichtendienst Telegram bekannt gegeben. Die Ukraine reagiert damit auf die Notwendigkeit, zusätzliche Einnahmen für staatliche Programme und Initiativen zu generieren, insbesondere angesichts der anhaltenden Belastungen durch den Krieg und die Pandemie.

Die finanziellen Auswirkungen dieser Steuer können nicht übersehen werden. Experten gehen davon aus, dass sie dem Staatshaushalt jährlich etwa UAH 1,5 Milliarden oder 41 Millionen US-Dollar einbringen wird. Diese Mittel könnten dringend benötigte Ressourcen für den Wiederaufbau und die Unterstützung der Bevölkerung in einer Zeit bieten, in der das Land mit Herausforderungen auf vielen Ebenen konfrontiert ist.

Allerdings werden lizenzierte Betreiber anders als beispielsweise deutsche Online Casinos nun mit der horrenden Belastung dieser Steuer überrumpelt, was möglicherweise ihre Betriebskosten erhöht und ihre Gewinnmargen beeinträchtigen könnte. Es bleibt abzuwarten, wie diese Betreiber auf die neuen finanziellen Anforderungen reagieren werden und wie dies ihre Geschäftsmodelle beeinflussen könnte.

GG.Bet erweitert Präsenz in der Ukraine und setzt auf eSports-Wettmarkt

Inmitten der steuerlichen Veränderungen kündigte GG.Bet an, seine Präsenz in der Ukraine auszubauen. Das Unternehmen hat die erforderlichen Lizenzen erhalten, um seine Dienstleistungen im Land anzubieten. Gleichzeitig geht die Ukraine gegen illegale Glücksspielaktivitäten vor, was zu Schließungen von illegalen Einrichtungen und Razzien geführt hat.

GG.Bet ist ein führender Anbieter von iGaming-, Sport- und Esport-Wetten und nutzt die Gelegenheit der steuerlichen Anpassungen und erweitert seine Präsenz in der Ukraine. Das Unternehmen hat kürzlich die notwendigen Lizenzen erhalten, um legal im Land operieren zu können. Diese Expansion folgt auf die bereits etablierte Aktivität in Europa, einschließlich einer Lizenz in Großbritannien.

GG.Bet hat sich besonders im Bereich Esport-Wetten einen Namen gemacht und war einer der Vorreiter in diesem Bereich. Durch die Unterstützung lokaler Esport-Veranstaltungen und Teams sowie Partnerschaften mit Größen wie Team Vitality und Natus Vincere hat das Unternehmen eine starke Position auf dem Markt eingenommen.

Durchgreifen gegen illegales Glücksspiel: Ukraine setzt ein Zeichen

Während die Ukraine die Umsatzsteuer auf Online-Glücksspiele wieder einführt, initiiert das Land gleichzeitig entschlossene Maßnahmen gegen illegale Glücksspielaktivitäten. Strafverfolgungsbehörden haben illegale Glücksspielstätten geschlossen und Bargeld sowie Ausrüstung beschlagnahmt.

Die Ukraine setzte dieses starke Zeichen gegen illegales Glücksspiel in der Region Kyiv gegen acht illegale Glücksspielstätten. Die gemeinsamen Anstrengungen des Wirtschaftssicherheitsbüros der Ukraine (ESBU) und der Strafverfolgungsbehörden führten zu diesen Razzien. Es wurden nicht nur Glücksspieleinrichtungen aufgedeckt, sondern auch Bargeld in beträchtlicher Höhe von UAH 100.000 (entspricht etwa 2.700 US-Dollar) beschlagnahmt. Diese Maßnahmen unterstreichen die Entschlossenheit der Ukraine, den Glücksspielmarkt zu regulieren, illegale Aktivitäten zu unterbinden und somit legale Online Casinos zu stärken.

Die Aktionen der ukrainischen Behörden verdeutlichen zudem die Bedeutung der bereits 2020 verabschiedeten Gesetze zur Regulierung von Glücksspielaktivitäten. Diese Gesetze ermöglichen es, den Markt für Online-Glücksspiele und landgestütztes Glücksspiel zu öffnen, legen jedoch klare Regeln für den Betrieb von Glücksspielunternehmen fest. Trotzdem versuchten einige Unternehmen, beispielsweise die geregelten Ausgangssperren zu umgehen und illegal zu operieren. Die Schließungen und Razzien sind eine klare Botschaft, dass illegales Glücksspiel nicht toleriert wird und rechtliche Konsequenzen nach sich zieht – auch in Zeiten des Krieges.

Fazit: Ukraine setzt Zeichen im iGaming trotz Kriegsbelastungen

Die Wiedereinführung der Umsatzsteuer auf Online-Glücksspiele in der Ukraine markiert eine strategische finanzielle Entscheidung, um dringend benötigte Einnahmen für staatliche Programme zu generieren. Gleichzeitig erweitert GG.Bet seine Präsenz in der Ukraine und betritt den aufstrebenden Esport-Wettmarkt. Dies geschieht jedoch vor dem Hintergrund eines energischen Vorgehens gegen illegale Glücksspielaktivitäten, wie die jüngsten Schließungen und Razzien zeigen. Die Ukraine setzt ein Zeichen für die Regulierung und Überwachung des Glücksspielmarktes, während lizenzierte Betreiber und die Branche als Ganzes sich auf die neuen steuerlichen und regulatorischen Realitäten einstellen müssen.

Avi Fichtner - Gründer von onlinecasinosdeutschland.de
Avi Fichtner Gründer von onlinecasinosdeutschland.de
  • Wohnort: Berlin
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  • Geburtstag:13. August 1978
  • Schreibt über:Rechtliches
Gründer und einer der Autoren von onlinecasinosdeutschland.de. Seit vielen Jahren befasse ich mich intensiv mit Online Casinos in Deutschland, insbesondere mit den rechtlichen Rahmenbedingungen. Neben der Konzeption unseres Portals leite ich ein erfahrenes Team, das sich darauf spezialisiert hat, aktuelle und rechtlich fundierte Informationen bereitzustellen. Mehr über Avi Fichtner